Was tun bei Depressionen? Ein Leitfaden mit verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten

Fachlich geprüft von Dora Matis, Dr. med.
Aktualisiert 27. August 2025 von BetterHelp Redaktionsteam

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Viele Menschen kämpfen mit einer anhaltend niedergedrückten Stimmung, fehlender Energie, innerer Leere und dem Gefühl, dass nichts mehr Freude bereitet. Wenn du betroffen bist oder jemanden kennst, der an einer Depression leidet, ist es wichtig, Hilfe zu suchen und sich über Möglichkeiten zu informieren. In diesem Leitfaden findest du wertvolle Tipps und Informationen, wie du die Depressionen besser verstehen und bewältigen kannst.

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Was ist eine Depression?

Depressionen sind mehr, als nur schlechte Laune zu haben oder eine kurzfristige negative Stimmung. Depression ist eine ernstzunehmende psychische Krankheit, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen beeinflusst. Sie ist gekennzeichnet durch eine anhaltende Niedergeschlagenheit, das Gefühl innerer Leere und den Verlust an Freude sowie Interesse an Aktivitäten, die einem früher wichtig waren. Häufig erleben Betroffene zudem Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme und ein Gefühl der Überforderung im Alltag. Körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Appetitverlust, Schmerzen oder ständige Müdigkeit können ebenfalls auftreten. Depressionen beeinflussen nicht nur die Psyche, sondern den gesamten Körper. 

Ursachen der Depression

Die Ursachen sind komplex und reichen von genetischen Veranlagungen über biochemische Veränderungen im Gehirn bis hin zu belastenden Lebensereignissen wie Trauer, Stress oder Einsamkeit. Auch soziale Faktoren wie Isolation und zwischenmenschliche Konflikte können eine Rolle spielen. Oft entwickeln sich Depressionen schleichend, und sie können episodisch oder chronisch verlaufen.

Wie geht man damit um? 

Die gute Nachricht:  es gibt vielfältige Möglichkeiten, Depressionen zu begenen - von psychologischer Beratung über medikamentöse Unterstützung bis hin zu ergänzenden Maßnahmen wie Bewegung, Meditation oder Lichttherapie. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Hilfe können entscheidend sein, um die Lebensqualität der Betroffenen wiederherzustellen. Besonders wichtig ist es, das Thema offen anzusprechen und

Möglichkeiten der Behandlung bei Depressionen

Es gibt verschiedene wirksame Ansätze,  die dabei unterstützen können, wieder mehr Lebensqualität und Lebensfreude zu gewinnen. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf einige dieser Wege und Methoden. 

Psychologische Beratung und unterstützende Gespräche

Es gibt verschiedene Ansätze, die bei Depressionen hilfreich sein können. Da Depressionen individuell und durch viele Faktoren beeinflusst sind, unterscheiden sich auch die möglichen Herangehensweisen.  So kann mann beispielsweise kognitive-verhaltensorientierte Methoden verwenden. Sie setzt daran an, belastende Gedankenmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und schrittweise durch realitstischere und unterstützende Sichtweisen zu ersetzen. Diese Methode vermittelt zudem hilfreiche Werkzeuge, um langfristig besser mit Stress oder Rückfällen umgehen zu können. 

Tiefenpsychologische Ansätze tauchen tiefer in die unbewussten Ursachen der Depression ein, etwa in Kindheitserlebnisse oder Beziehungsmuster. Ziel ist es, das Unbewusste bewusst zu machen, um so emotionale Konflikte und die tiefgründigen Ursachen der Depression zu lösen.

Lichttherapie

Besonders bei saisonal bedingten Depressionen, wie z.B. der Winterdepression, kann die Lichttherapie eine effektive Methode sein. Hierbei setzen sich Betroffene täglich für 20–30 Minuten einer speziellen Lichtquelle aus, die das natürliche Tageslicht simuliert. Dies kann den Serotoninspiegel, der eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Stimmung und Schlaf spielt, positiv beeinflussen. Wichtig ist, dass die Lichtquelle medizinisch zertifiziert ist, um maximale Wirksamkeit zu erzielen. Da die Lichttherapie den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert und den Serotoninspiegel stabilisiert, kann sie so unsere Stimmung heben. 

Sport und Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität hat nachweislich positive Effekte auf unser allgemeines Wohlbefinden und unsere Stimmung. Bereits einfache Spaziergänge oder leichte sportliche Betätigungen können dazu beitragen, Anspannung zu verringern und das emotionale Wohlbefinden zu verbessern. Bewegung kann sowohl präventiv als auch unterstützend bei bereits bestehenden Belastungen entlastend werden.

Diese Ansätze verdeutlichen, dass es viele unterschiedliche Wege gibt, Depressionen zu behandeln. Ein individuell abgestimmter Behandlungsplan, entwickelt in Zusammenarbeit mit professionellen Fachleuten, kann den Weg zu mehr Lebensqualität deutlich ebnen.

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Wie deine Ernährung Einfluss auf Stimmung und Wohlbefinden nimmt

Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung trägt wesentlich zur allgemeinen Gesundheit bei und kann ergänzend das seelische Wohlbefinden und die Stimmungslage absolut unterstützen. Studien zeigen, dass bestimmte Nahrungsmittel die Funktion des Gehirns aber auch die Stimmung fördern können. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie fetter Fisch, Walnüsse und Leinsamen, unterstützen die Gehirngesundheit und können Entzündungen verringern, die mit Depressionen in Verbindung gebracht werden können. 

Unterstütze die Produktion von Neurotransmittern

Grünes Blattgemüse, Beeren, Nüsse und Samen liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Vitamin-D und B-Vitamine, die essenziell für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin sind – die chemischen Stoffe, die unser Wohlbefinden und Glücksgefühle fördern. Zudem kann es sinnvoll sein,  den Konsum von Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren, da diese auch keine Grundlage für eine stabile Stimmungslage darstellen.

Wer unter Depressionen leidet, sollte sich bewusst mit seiner Ernährung auseinandersetzen. Kleine, schrittweise Veränderungen wie das Einfügen von mehr frischen Lebensmitteln in den Speiseplan oder das Ersetzen von Snacks durch gesündere Alternativen können einen großen Unterschied machen. 

Selbsthilfe: Was kannst du tun?

Neben einer professionellen Begleitung und ausgewogener Ernährung gibt es auch weitere ganzheitliche Ansätze, die du ausprobieren kannst, um dein Wohlbefinden zu stärken und depressive Verstimmungen zu lindern:

  • Regelmäßiger Tagesablauf: Plane deinen Tag und setze dir kleine, erreichbare Ziele. Struktur kann dir das Gefühl von Klarheit und Halt vermitteln.
  • Achtsamkeit: Übungen wie Meditation oder Yoga können dir helfen, deine Gedanken bewusster und gesünder wahrzunehmen und können dir dabei helfen, deinen Körper und Geist zu entspannen.
  • Gespräche: Suche das Gespräch mit Freunden und Freundinnen, Familie oder Selbsthilfegruppen. Das Reden über deine Gefühle kann sich befreiend anfühlen.

Wie kann der Freundeskreiskönnen Freunde und Angehörige helfen?

Wenn du jemanden kennst, der an einer Depression leidet, kannst du viel tun, um Unterstützung zu leisten. Hier sind ein paar Dinge und Tipps, die Angehörige sowie und Freunde und Freundinnen für Betroffene tun können:

  • Verständnis zeigen: Mach dir bewusst, dass Depressionen eine Krankheit sind und nicht einfach „weggehen“. Indem du Verständnis zeigst, öffnest du einen Raum der Akzeptanz. Und Akzeptanz ist immer der erste Schritt zur Heilung.
  • Zuhören: Sei da, ohne zu bewerten. Oft hilft es den Betroffenen, einfach nur reden zu können und das Gefühl zu bekommen, gehört und verstanden zu werden.
  • Ermutigen: Unterstütze die den Betroffenen dabei, professionelle Hilfe zu suchen oder an Selbsthilfegruppen teilzunehmen.
  • Eigene Grenzen setzen: Du kannst nicht alles lösen. Vergiss nicht, dich um dich selbst zu sorgen. 

Wann solltest du dir professionelle Hilfe suchen?

Es ist wichtig anzuerkennen, dass Depressionen eine schwere psychische Krankheit sein können und sich nicht allein bewältigen lassen müssen.

Im Folgenden werden wir Anzeichen besprechen, die darauf hinweisen können, dass du dir professionelle Hilfe suchen solltest. 

  • Deine Stimmung hat sich über mehrere Wochen nicht verbessert.
  • Du hast anhaltende negative Gedanken.
  • Du fühlst dich überfordert oder hast das Gefühl, aussichtslos zu sein.

Ein Arzt oder eine ÄrztinArzt*in oder ein Therapeut oder eine Therapeut*in kann eine genaue Diagnose stellen und dir helfen, die richtige Behandlung zu finden. Warte nicht zu lange, denn je früher du Hilfe bekommst, desto besser stehen die Chancen auf eine Besserung.

Prävention und weitere Tipps, die Depression vorbeugen können

Prävention ist ein wichtiger Aspekt im Umgang von Depressionen. Ein gesunder Lebensstil, der aus ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung, ausreichendem Schlaf und Stressmanagement besteht, kann dazu beitragen, das Risiko einer Depression zu verringern. Es ist also empfehlenswert, beides, - das psychische und das mentale Wohlbefinden -, im Blick zu behalten, um sich vor depressiven Stimmungseinbrüchen zu schützen.

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Fazit

Psychologische Beratung kann eine zentrale Unterstützung bieten, um depressive Verstimmungen zu bewältigen – insbesondere in Kombination mit ganzheitlichen Maßnahmen wie gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung sowie Selbsthilfepraktiken wie Achtsamkeit und Meditation. Sie bietet Flexibilität, Professionalität und zugängliche, auf dich abgestimmte Unterstützung, was sie für viele Betroffene attraktiv macht. Eine Online-Beratung ermöglicht ergänzend zu den vielen anderen Methoden einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der Betroffene auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität effektiv begleiten kann.
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