Psychologie: Warum habe ich schlechte Laune?

Fachlich geprüft von Johannes von Borstel, Dr. med. und Dora Matis, Dr. med.
Aktualisiert 27. August 2025 von BetterHelp Redaktionsteam

Fragst du dich, woher eigentlich schlechte Laune kommt? Jede:r kennt es: Der Morgen fängt schlecht an und schon ist der Tag gelaufen und die Laune ist im Keller. Aber wie entsteht eigentlich schlechte Laune und was sind die psychologischen Hintergründe? Will dein Körper dir mit der schlechten Laune helfen oder gar etwas sagen? Kann schlechte Laune auch gute Dinge mit sich bringen? All das erfährst du hier!

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Die Ursachen für schlechte Laune

Was steckt nun hinter der schlechten Laune, die sich ab und zu anzubahnen scheint? Es gibt verschiedene Faktoren, die wir uns genauer ansehen.

Biologische Faktoren

  • Hormonelle Veränderungen: Hormonschwankungen, zum Beispiel während des Menstruationszyklus, der Pubertät oder der Menopause, können die Stimmung erheblich beeinflussen. Selbst tägliche Hormonschwankungen können die Stimmung beeinflussen.
  • Schlafentzug: Ein Mangel an hochwertigem Schlaf beeinträchtigt die Fähigkeit des Gehirns, Emotionen zu regulieren. Wenn du müde bist, kommen Reizbarkeit und negative Gefühle eher zum Vorschein.
  • Ernährung: Deine Ernährung kann sich auf deine Stimmung auswirken. Wenn du Mahlzeiten überspringst, zu viel Zucker isst oder nicht genügend Nährstoffe wie Magnesium oder Omega-3-Fettsäuren zu dir nimmst, kann dies zu einem Stimmungstief beitragen.
  • Körperliche Krankheiten oder Schmerzen: Unwohlsein oder gesundheitliche Probleme können deine Stimmung subtil oder offenkundig beeinflussen.

Psychologische Auslöser

  • Unbewältigter Stress: Chronischer Stress hält dein Gehirn in einem erhöhten Wachheitszustand und kann dich anfälliger für Stimmungsschwankungen machen.
  • Negative Denkmuster: Katastrophisieren, übermäßiges Verallgemeinern oder selbstkritische Gedanken können eine schlechte Stimmung aufrechterhalten.
  • Psychische Erkrankungen: Zustände wie Depressionen, Angstzustände oder bipolare Störungen können negative Gefühle verstärken und verlängern.

Umwelteinflüsse

  • Das Wetter: Die saisonal abhängige Depression (SAD) zeigt, wie ein Mangel an Sonnenlicht die Stimmung negativ beeinflussen kann. Auch trübes Wetter kann die Stimmung trüben.
  • Lärm und Reizüberflutung: Eine laute oder chaotische Umgebung kann die Reizbarkeit und das Stressniveau erhöhen.
  • Beziehungen: Streitigkeiten, Missverständnisse oder sogar passiv-aggressive Interaktionen mit anderen können emotionale Turbulenzen auslösen.
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Soziale und verhaltensbezogene Faktoren

  • Einsamkeit: Das Gefühl, von anderen abgekapselt zu sein, kann deine schlechte Laune noch verstärken.
  • Unerfüllte Erwartungen: Wenn man hohe Erwartungen an sich selbst oder andere stellt und enttäuscht wird, kann dies zu Frustration oder Traurigkeit führen.
  • Schlechtes Zeitmanagement: Hektik, Aufschieberitis oder das Gefühl, von deiner Verantwortung überwältigt zu sein, führen oft zu Reizbarkeit oder Stress.

Frühere Erlebnisse und Auslöser

  • Unverarbeitete Emotionen: Frühere Traumata oder ungelöster emotionaler Ballast können unerwartet wieder auftauchen und deine Stimmung beeinflussen.
  • Auslöser: Ein bestimmter Geruch, ein bestimmtes Lied oder ein bestimmter Ort kann Erinnerungen wachrufen, die Gefühle von Traurigkeit oder Wut hervorrufen.

Wenn du ein Trauma erlebst, gibt es Unterstützung. Bitte besuche unsere Seite Jetzt Hilfe holen für weitere sofortige Hilfsangebote.

So kannst du deine Stimmung heben

Schlechte Laune ist nicht für immer, aber trotzdem musst du nicht warten, bis du dich von alleine wieder gut fühlst. Es gibt Strategien und Dinge, die du tun kannst, um dich auf Anhieb besser zu fühlen. 

  • Erkunde die Ursache: Ein Tagebuch oder ein kurzer Moment der Besinnung kann helfen, die Ursache für deine schlechte Laune zu finden.
  • Praktiziere Selbstfürsorge:  Gib dem Schlaf Vorrang, ernähre dich ausgewogen und treibe regelmäßig Sport, um dein emotionales Wohlbefinden langfristig aufrechtzuerhalten.
  • Arbeite an deinen inneren Konversationen:  Ändere negative Gedanken. Denke zum Beispiel nicht: „Ich schaffe das nicht“, sondern: „Ich gehe einen Schritt nach dem anderen“.
  • Suche die Verbindung mit anderen: Ein Gespräch mit einer geliebten Person kann deine emotionale Belastung verringern und dir wieder ein gutes Gefühl geben. Manchmal müssen wir auch einfach nur bei jemandem aussprechen, wie wir uns fühlen und alleine dieser Akt sorgt dafür, dass wir uns besser fühlen. 
  • Begrenze Stress: Praktiziere Achtsamkeits- oder Entspannungstechniken wie Tiefenatmung, Meditation oder Yoga, um Stress besser zu bewältigen. Manchmal sorgt auch zu viel Stress für ein Stimmungstief
  • Suche dir professionelle Hilfe: Wenn du sehr oft schlechte Laune hast, dann kann es dir helfen, wenn du mit einem Experten oder einer Expertin darüber sprichst. 

Das Positive in schlechter Laune finden

Keine Frage: Meistens nervt schlechte Laune und wenn du wirklich täglich mit negativen Emotionen zu tun hast, dann ist daran nur wenig positiv. Schlechte Laune bringt aber auch etwas Gutes mit sich. Sie identifiziert nämlich Dinge, die dich nicht glücklich machen und bringt dich dazu, aktiv an dir und deiner Situation zu arbeiten.
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Optionen, wenn die schlechte Laune überhand nimmt

Wenn du übermäßig mit schlechter Laune konfrontiert bist, dann reicht es vielleicht nicht mehr aus, wenn du Tagebuch schreibst oder mehr Sport machst. Manchmal hilft es, diese Gefühle in einem geeigneten Beratungsgespräch auszusprechen und gemeinsam mit einer Fachkraft herauszufinden, welche tieferen Gründe dahinterstecken.

Fazit

Schlechte Laune ist ein normaler Bestandteil des Lebens und wird oft durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren verursacht. Wenn du verstehst, was hinter deiner schlechten Laune stecken könnte, kannst du proaktive Schritte unternehmen, um damit umzugehen und deine Widerstandsfähigkeit für die Zukunft zu stärken. 

Denke daran, dass eine schlechte Stimmung nicht deinen Tag oder gar dein Leben bestimmt – sie ist im besten Fall nur eine vorübergehende Wolke am weiten Himmel deiner Gefühle.

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