Progressive Muskelentspannung bei Stress anwenden: 10 Entspannungsübungen gegen Stress
Unser Alltag ist oft von hohen Erwartungen geprägt – an uns selbst, an unsere Arbeit, an das Leben oder an andere Personen. Viele Menschen geraten dabei unter Druck, weil sie es allen recht machen wollen und die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Doch anhaltende Anspannung kann auf Dauer nicht nur erschöpfen, sondern auch das körperliche und emotionale Wohlbefinden beeinflussen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig für den Ausgleich zu sorgen. Eine bewährte Methode zur Beruhigung ist die Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson. Sie hilft, den Körper gezielt in einen Zustand der Ruhe zu bringen und kann so auch die mentale Belastung spürbar reduzieren. In diesem Artikel erfährst du, wie diese Technik funktioniert und wie du sie in deinen Alltag integrieren kannst.

Was ist Progressive Muskelentspannung?
Die progressive Muskelentspannung ist eine Entspannungstechnik, bei der verschiedene Muskelgruppen nacheinander angespannt und anschließend wieder entspannt werden. Durch dieses bewusste Wechselspiel wird ein Zustand tiefer Entspannung im ganzen Körper erreicht. Die Methode wurde bereits in den 1920er Jahren von Edmund Jacobson entwickelt und hat sich seither als effektives Mittel gegen Stress und Anspannung etabliert.
Wie funktioniert die Progressive Muskelentspannung?
Das Prinzip der Progressiven Muskelentspannung basiert auf der Erkenntnis, dass körperliche Entspannung zu mentaler Ruhe führt. Durch die gezielte An- und Entspannung einzelner Muskelgruppen wird ein Bewusstsein für muskuläre Spannungszustände geschaffen. Dies ermöglicht es, Stresssymptome frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Die Übungen können im Sitzen oder Liegen durchgeführt werden und erfordern keine speziellen Vorkenntnisse.
Die Progressive Muskelentspannung ist nicht dasselbe wie Autogenes Training. Bei letzterem handelt es sich um eine Art der Selbsthypnose, die schwieriger zu erlernen ist als die Progressive Muskelentspannung. Sie ist allerdings ein sehr guter erster Schritt, der für alle zu empfehlen ist.
Die Vorteile der Progressiven Muskelentspannung
Wenn du regelmäßig dranbleibst, kann dir die progressive Muskelentspannung einiges an Nutzen bieten:
Stressreduktion: Dadurch, dass sich die Muskulatur entspannt, beruhigt sich der gesamte Körper
Bessere Schlafqualität: Die Progressive Muskelentspannung kann helfen, Einschlafprobleme zu mindern und die Schlafqualität zu erhöhen
Schmerzlinderung: Spannungskopfschmerzen und andere stressbedingte Beschwerden können gelindert werden
Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens: Das An- und Entspannen der Muskulatur fördert ein Gefühl der inneren Ruhe und Gelassenheit
Vorbereitung auf die Übungen
Bevor du mit den eigentlichen Lockerungen beginnst, triff diese Vorbereitungen, damit auch alles in Ruhe ablaufen kann:
Sorge für eine ruhige Umgebung in einem Raum, in dem du dich wohlfühlst
Trage lockere, bequeme Kleidung
Setze oder lege dich entspannt hin, schließe die Augen und atme ein paar Mal ruhig ein und aus
Schalte dein Handy aus und lass dich auch ansonsten nicht ablenken
Die 10 Entspannungsübungen der Progressiven Muskelentspannung
Im Folgenden stellen wir dir zehn Übungen vor, die verschiedene Muskelgruppen ansprechen. Jede Übung besteht aus drei Schritten:
Anspannen: Spanne die jeweilige Muskelgruppe für 5-7 Sekunden kräftig an
Halten: Halte die Spannung und konzentriere dich auf das Gefühl der Anspannung
Entspannen: Lass die Spannung abrupt los und entspanne alle Muskeln für ca. 15-30 Sekunden. Spüre bewusst nach und nimm die Entspannung wahr.

Oberkörper und Gesicht
Balle beide Hände zu Fäusten und drücke sie fest zusammen. Spüre die Spannung in den Händen und den Unterarmen und halte sie. Öffne dann die Fäuste und lass die Hände locker.
Spanne danach die Arme an und drücke dabei die Unterarme gegen die Oberarme. Fühle die Spannung in den Oberarmen. Strecke dann die Arme aus und lass sie seitlich hängen.
Ziehe nun beide Schultern Richtung Ohren hoch. Nimm die Spannung im Schulterbereich wahr. Senke die Schultern und lass sie locker.
Ziehe nun die Augenbrauen hoch, als würdest du die Stirn runzeln. Spüre die Spannung in der Stirn. Lass die Stirnmuskulatur locker und glätte die Stirn.
Kneife die Augen fest zusammen und rümpfe die Nase. Fühle die Spannung um die Augen herum und die Nase. Öffne die Augen und entspanne die Gesichtsmuskulatur.
Presse die Lippen fest aufeinander und beiß die Zähne zusammen. Nimm die Spannung im Mund und Kieferbereich wahr. Öffne den Mund leicht und lass die Kiefer locker.
Drücke den Kopf nach hinten gegen eine imaginäre Wand, ohne ihn zu bewegen. Spüre die Spannung im Nacken und oberen Rückenbereich. Lass danach den Kopf wieder in seine normale Position sinken und entspanne die Nackenmuskulatur.
Ziehe nun die Schulterblätter zusammen, als ob du etwas zwischen ihnen einklemmen möchtest. Spüre die Spannung im oberen Rücken und im Brustbereich. Lass die Schultern wieder locker nach vorne sinken.
Unterkörper
Ziehe anschließend den Bauchnabel ein, als ob du die Bauchmuskeln Richtung Wirbelsäule bewegen möchtest. Spüre die Spannung in der Bauchregion. Löse die Anspannung und lass den Bauch locker.
Strecke die Beine aus und drücke die Zehen nach unten, während du die Waden anspannst. Fühle die Spannung in den Oberschenkeln, Waden und Füßen. Lass die Beine wieder locker und spüre die Entspannung.
Warum Entspannung im Alltag so wichtig ist
In einem vollgepackten Alltag kommt Entspannung oft zu kurz. Wenn der Körper dauerhaft im Stressmodus bleibt, kann sich das auf vielfältige Weise zeigen – zum Beispiel durch Kopfschmerzen, Verspannungen oder Verdauungsbeschwerden. Du kannst vielleicht auch eine innere Unruhe, Einschlafprobleme oder anhaltende Erschöpfung wahrnehmen, die ernst genommen werden sollten.
Die Progressive Muskelentspannung kann dabei unterstützen, diesen Stress abzubauen und mehr Ausgleich zu schaffen. Ergänzend dazu kann eine psychologische Online-Beratung helfen, belastende Gedankenmuster zu erkennen und neue Wege im Umgang mit Anspannung zu finden – flexibel, alltagstauglich und auf dich abgestimmt.
Die Effektivität von internetbasierten Unterstützungsangeboten ist mittlerweile nachgewiesen. Durch die damit verbundene Flexibilität und Ortsunabhängigkeit kannst du selbst entscheiden, wie die Begleitung am besten in deinen Alltag passt.
Tipps zur regelmäßigen Anwendung
Damit die Progressive Muskelentspannung langfristig eine positive Wirkung auf dein Leben haben kann, integriere die nachfolgenden Gewohnheiten in deinen Alltag:
Tägliche Übungseinheiten:Nimm dir jeden Tag am besten zur gleichen Zeit, 10-20 Minuten für die Durchführung der Übungen
Rituale schaffen:Führe die Übungen immer zur gleichen Zeit aus
Achtsamkeit fördern: Kombiniere Übungen mit Atemtechniken oder Achtsamkeitsübungen. Damit verstärkst du den Effekt
Progression: Am besten beginnst du mit wenigen Muskelgruppen und steigerst dich langsam

Weitere Entspannungstechniken
Neben der Progressiven Muskelentspannung gibt es zahlreiche weitere Entspannungstechniken, die sich zur Stressbewältigung eignen.
1. Atemübungen
Durch gezielte Atemtechniken, wie beispielsweise die 4-7-8-Methode, kann innere Ruhe gefördert werden.
2. Meditation
Meditation kann gelernt werden und helfen, die Gedanken zu sortieren und Stress abzubauen.
3. Yoga
Yoga kombiniert körperliche Bewegung mit Achtsamkeit und Atemkontrolle. Für den Abend ist eine Yin-Yoga-Einheit sehr gut geeignet, die nicht anregend wirkt.
4. Autogenes Training
Das autogene Training nutzt Selbstsuggestion, um den Körper in einen Zustand der Entspannung zu versetzen.
Fazit
Als feste Routine kann die Progressive Muskelentspannung nicht nur dein Wohlbefinden steigern, sondern auch deine Schlafqualität und Konzentrationsfähigkeit positiv beeinflussen. Gerade nach einem langen Tag – ob am Schreibtisch oder in körperlicher Bewegung – ist es wohltuend, Verspannungen loszulassen und zur Ruhe zu kommen.
Wenn du dabei Unterstützung brauchst oder es dir schwer fällt, allein den Einstieg zu finden, kann eine Online-Beratung helfen, passende Strategien zu entwickeln und achtsame Entspannung langfristig in deinen Alltag zu integrieren.
Wie entspanne ich die Psyche?
Die Psyche zu entspannen, erfordert eine Kombination aus Achtsamkeit, Selbstfürsorge und der aktiven Reduktion von Stressfaktoren. Hier findest du einige wirksame Methoden:
Atemübungen:
Tiefes, bewusstes Atmen beruhigt das Nervensystem und fördert die Entspannung. Eine beliebte Technik ist die 4-7-8-Methode, wobei du 4 Sekunden einatmest, die Luft 7 Sekunden anhältst und dann langsam über 8 Sekunden ausatmest.
Achtsamkeit und Meditation:
Meditation oder kurze Achtsamkeitsübungenhelfen, Gedanken zu beruhigen und im Hier und Jetzt anzukommen. Es gibt Apps, die dir dabei behilflich sein können.
Bewegung:
Sanfte Aktivitäten wie Yoga, Spaziergänge in der Natur oder Tai-Chi fördern die mentale Entspannung und lösen Verspannungen im Körper.
Zeit für dich selbst:
Plane regelmäßige Pausen, in denen du tust, was dir Freude bereitet: Lesen, Musik hören, Basteln …
Schlafhygiene:
Guter Schlaf ist essenziell für eine entspannte Psyche. Schaffe eine beruhigende Schlafumgebung und halte regelmäßige Schlafzeiten ein.
Reduktion von Stressfaktoren:
Identifiziere belastende Faktoren in deinem Alltag und arbeite daran, sie schrittweise loszuwerden.
Wie kann ich ganz schnell entspannen?
Für die sofortige Entspannung gibt es mehrere Dinge, die du ausprobieren kannst:
Tiefes Atmen:
Schließe die Augen und atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Wiederhole dies 5-10 Mal.
Progressive Muskelentspannung:
Spanne nacheinander einzelne Muskelgruppen an und lasse sie wieder los.
5-4-3-2-1-Technik:
Konzentriere dich auf 5 Dinge, die du sehen kannst, 4, die du fühlen kannst, 3, die du hören kannst, 2, die du riechen kannst und 1, die du schmecken kannst.
Kaltwasser-Anwendung:
Spritze kaltes Wasser in dein Gesicht oder halte die Handgelenke unter kaltes Wasser - dein Nervensystem beruhigt sich schnell.
Welche Übungen zur Beruhigung?
Beruhigende Übungen helfen, Stress abzubauen und die innere Balance wiederzufinden:
- Atemübung 4-7-8-Methode ist besonders effektiv
- Meditation, wo du dich auf deinen Atem konzentrierst und die Augen schließt
- Yoga, insbesondere die Haltung des Kindes und der herabschauende Hund fördern die Entspannung
- Visualisiere einen friedlichen Ort und lasse dich in Gedanken dorthin versetzen
Was ist die beste Entspannungstechnik?
Die beste Technik für dich ist vielleicht nicht die beste Technik für jemand anderen - das ist eine individuelle Angelegenheit.
- Eine Achtsamkeitsmeditation hilft dir, diene Gedanken zu ordnen und den Geist zu beruhigen.
- Progressive Muskelentspannung hilft dir, körperliche Anspannung zu lösen.
- Tiefes Atmen ist überall anwendbar und beruhigt dich sofort.
- Ein kurzer Spaziergang in der Natur oder ein leichtes Stretching kann ebenfalls Wunder wirken.
Was hilft schnell gegen Stress?
Schnelle Hilfsmittel gegen Stress sind:
- Eine kurze Pause einlegen - entferne dich von der stressigen Situation
- Mach eine Atemübung
- Höre beruhigende Musik
- Gehe nach Draußen
Welche Übung hilft gegen Stress?
Progressive Muskelentspannung ist eine sehr gute Übung gegen Stress:
Setze oder lege dich bequem hin. Spanne nacheinander verschiedene Muskelgruppen für fünf Sekunden an. Lasse die Spannung langsam los und konzentriere dich auf das Gefühl der Entspannung. Arbeite dich so durch den ganzen Körper.
Was ist die 4-7-8-Methode?
- Atme 4 Sekunden lang tief durch die Nase ein
- Halte den Atem für 7 Sekunden an
- Atme für 8 Sekunden durch den Mund aus
- Wiederhole dies 4-5 Mal
Diese Methode wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann beim Einschlafen helfen.
Wie kann ich innere Ruhe finden?
Innere Ruhe entsteht durch Achtsamkeit, Selbstreflexion und regelmäßige Pausen. Du findest innere Ruhe, indem du dich deinen ‘Dämonen’ stellst und lernst, mit deinen Ängsten in einer Weise umzugehen, dass sie dich nicht mehr belasten. Außerdem kannst du meditieren, ein Tagebuch führen (Journaling), Dankbarkeit praktizieren und in die Natur gehen.
Wie kann ich meine Psyche beruhigen?
Um deine Psyche zu beruhigen, probiere die folgenden Dinge aus:
Tiefes Atmen:
Beruhigt das Nervensystem und reduziert Stress
Rituale:
Etabliere feste Gewohnheiten, wie abendliche Entspannungsrituale oder tägliche Spaziergänge
Selbstfürsorge:
Gönne dir Zeit für Dinge, die dir Freude bereiten und beruhigend sind - also nicht Bungee-Jumping
Wie kann man den Geist sofort entspannen?
Es kann dir gelingen, deinen Geist sofort zu entspannen durch die folgenden Techniken und Übungen:
- Die 4-7-8-Atemübung
- Abschalten, indem du das Handy auf Flugmodus stellst, die Augen schließt und dich nur auf deinen Atem fokussierst
- Mache einen kurzen Spaziergang oder ein leichtes Stretching
- Visualisiere dich an einen friedlichen Ort
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