Panik und Angst behandeln: Wie du während einer Panikattacke zu Ruhe kommst
Panikattacken können plötzlich und unerwartet auftreten. Betroffene haben nicht selten den Eindruck, neben sich zu stehen oder verrückt zu werden. Sie sind oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Atemnot verbunden und können das Leben der betroffenen Menschen erheblich beeinträchtigen.
Aber es gibt Strategien und Methoden, die helfen, damit du während einer Panikattacke zur Ruhe kommst und langfristig mit der Angst umgehst. In diesem Artikel findest du die wichtigsten Informationen.
Akute Hilfe während einer Panikattacke
Wenn sich eine Panikattacke ankündigt, kann es helfen, frühzeitig gegenzusteuern. In solchen Momenten ist es wichtig, Techniken anzuwenden, die dir helfen, dich zu beruhigen und den Fokus zurückzugewinnen. Schon einfache Methoden können dabei unterstützen, wieder klarer zu denken und das Gefühl der Kontrolle zurückzuerlangen.
Deshalb stellen wir dir 10 praktische Tipps für den Ernstfall zur Verfügung. Du kannst sie leicht anwenden und wirst dich auf jeden Fall sicherer und ruhiger fühlen.
- Atemübungen durchführen: Atme tief ein für vier Sekunden, halte die Luft für vier Sekunden und atme langsam aus. Wiederhole diesen Zyklus mehrmals.
- Muskelentspannung praktizieren: Spanne einzelne Muskelgruppen bewusst an und lasse die Anspannung wieder los, um die körperliche und mentale Entspannung zu fördern.
- Positive Selbstgespräche führen: Erinnere dich selbst daran, dass die Attacke vorübergeht und du sicher bist. Sprich beruhigende Worte wie „Ich schaffe das“ zu dir.
- Objekte zählen: Suche dir in deiner Umgebung Objekte (z. B. fünf rote Dinge) und zähle sie. Dies lenkt deine Gedanken von der Panik ab.
- Beruhigende Musik hören: Spiele Entspannungsmusik oder Klänge, die dich beruhigen, um deine Emotionen zu stabilisieren.
- Einen beruhigenden Gegenstand halten: Einen weichen Ball zu drücken oder einen Gegenstand zu streicheln kann das Gefühl von Sicherheit fördern.
- Einen sicheren Ort visualisieren: Schließe deine Augen und stell dir einen Ort, an dem du dich wohl und sicher fühlst, vor. Das kann zum Beispiel ein Strand oder ein Wald sein.
- Kaugummi kauen: Das wiederholte Kauen hilft, dein Gehirn zu stimulieren und von ängstlichen Gedanken abzulenken.
- Ein Glas Wasser trinken: Ein Schluck Wasser kann beruhigend wirken und dein Körperbewusstsein wieder stabilisieren.
- Mit einer vertrauten Person sprechen: Teile deine Gefühle mit jemandem, dem du vertraust, um emotionale Unterstützung und Sicherheit zu erhalten.
Was sind Panikattacken?
Panikattacken sind plötzlich auftretende Episoden intensiver Angst, die in der Regel mit körperlichen Symptomen wie schnellem Herzschlag, Zittern, Schwindel oder Atemnot einhergehen. Dabei erleben Betroffene oft eine dauerhafte innere Unruhe, die sich auf Beziehungen, Arbeit und Alltagshandlungen auswirken kann.
Das Phänomen entsteht oft ohne einen erkennbaren Auslöser aus dem Nichts heraus und kann das Gefühl vermitteln, die Kontrolle zu verlieren. Der Verlauf kann individuell sehr unterschiedlich sein – je nach Person und körperlicher Veranlagung.
Ursachen von Panikattacken
Die Ursachen für Panikattacken können vielfältig und komplex sein. Die Entstehung wird durch verschiedene biologische, psychologische und soziale Faktoren beeinflusst. Zu den häufigsten Auslösern gehören Stress, Überforderung oder verdrängte traumatische Erlebnisse.
Auch genetische Veranlagungen oder bestimmte, verfestige Denkmuster und Verhaltensweisen können eine Rolle spielen. Ein dauerhaftes Gefühl von Unsicherheit kann die innere Anspannung so verstärken, dass Panikattacken begünstigt werden.
Wenn du ein Trauma erlebst, gibt es Unterstützung. Bitte besuche unsere Seite Jetzt Hilfe holen für weitere sofortige Hilfsangebote.
Psychische Ursachen der Panik
Menschen mit einer bestehenden Angststörung oder einer Neigung zu übermäßigen Sorgen erleben häufiger Panikattacken. Dieser Zustand der Angst geht meistens mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schweißausbrüchen, Zittern oder Atemnot einher.
Eine panikbedingte Reaktion wird oft durch den Glauben, dass eine Bedrohung oder Gefahr im Moment existiert, ausgelöst – auch wenn diese nur gefühlt und nicht real ist.
Solche Wahrnehmungen können durch stressige Lebensereignisse, ungelöste Konflikte oder sogar bestimmte Auslöser in der Umgebung verstärkt werden. Das macht den Umgang mit der Situation für die Betroffenen noch schwieriger.
Körperliche Ursachen, wenn du eine Panikattacke hast
Neben psychischen Belastungen können auch gesundheitliche Probleme wie eine Schilddrüsenerkrankung oder ein niedriger Blutdruck Panikattacken begünstigen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um körperliche Ursachen auszuschließen.
Symptome einer Panikattacke
Panikattacken zeigen sich durch vielfältige Symptome, die sowohl den Körper als auch das emotionale Erleben betreffen können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Erhöhter Herzschlag
- Zittern
- Atemnot
- das Gefühl der Ohnmacht oder des Kontrollverlusts
Diese Symptome können durch bestimmte Orte oder Situationen wie große Menschenmengen oder enge Räume verstärkt werden. Sie werden von Betroffenen oft als bedrohlich empfunden, was die Panik weiter verstärken kann.
Wie erkenne ich eine Panikattacke?
Es gibt mehrere Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass du in einer Panikattacke bist. Besonders häufig ist das Herzrasen verbunden mit Schwindel oder der Angst, das Bewusstsein zu verlieren. Diese Symptome treten meist plötzlich auf und können Betroffene erschrecken.
Wenn du wiederholt solche Anzeichen erlebst, solltest du eine ärztliche Fachkraft konsultieren. Sie kann dir helfen, gesundheitliche Probleme auszuschließen und dich gegebenenfalls an Therapierende überweisen.
Was passiert bei einer Panikattacke im Körper?
Eine Panikattacke wird durch die plötzliche Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin ausgelöst. Das versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Dies führt zu einer beschleunigten Herzfrequenz, einer erhöhten Atemfrequenz und einer gesteigerten Durchblutung der Muskeln.
Der Körper bereitet sich so auf eine vermeintliche Gefahr vor, auch wenn diese in der Situation nicht real ist.
Langfristige Strategien zur Linderung von Panikattacken
Langfristig können verschiedene Änderungen im Lebensstil dazu beitragen, Panikattacken vorzubeugen. Indem du erkennst, dass die körperlichen Symptome nur vorübergehend sind und der Schrecken der Angst nicht die Oberhand gewinnt, kannst du Panikattacken besser kontrollieren.
Generell solltest du diese Aspekte beachten:
Stressbewältigung bei der Angst vor bestimmten Situationen
Lerne, mit Stress besser umzugehen, indem du Entspannungstechniken wie die Meditation oder Yoga in deinen Alltag integrierst. Diese können helfen, die emotionale Belastung zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Achtsamer Umgang mit typischen Auslösern
Atemübungen im Alltag
Atemübungen können auch außerhalb von Panikattacken hilfreich sein, um deine Atmung zu kontrollieren und dich zu entspannen. Übe sie regelmäßig, um sie in stressigen Situationen anwenden zu können.
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung sowie genügend Flüssigkeit fördern nachweislich die körperliche Gesundheit und können stressbedingte Beschwerden abmildern.
Aufbau eines sozialen Netzwerks
Um dich in stressigen Zeiten unterstützt zu fühlen, ist es wichtig, ein stützendes soziales Netzwerk aufzubauen. Verbringe Zeit mit Freund:innen und der Familie. Sprich dabei offen über deine Ängste und Sorgen.
Anstäze zur Linderung von Panikattacken
Zur Bewältigung von Panikattacken kommen häufig strukturierte Gespräche mit Fachperosnen sowie gezielte Methoden zur Veränderung von Denk- und Verhaltesnmustern zum Einsatz. In manchen Fällen kann zusätzlich eine vorübergehende medikamentöse Unterstützung sinnvol sein.
Strukturiert gegen die Panikspirale – mentale Methoden im Alltag
Ein bewährter Ansatz im Umgang mit Panikattacken ist das gezielte Arbeiten an eigenen Gedankenmustern. Dabei geht es darum, belastende Denkweisen zu erkennen und durch realistischere Einschätzungen zu ersetzen. So lassen sich typische Auslöser von Panik besser einordnen und kontrollieren.
Durch dieses strukturierte Vorgehen lernen Betroffene, den Kreislauf aus Angst und Vermeidung zu unterbrechen und langfristig sicherer mit herausfordernden Situationen umzugehen.
Medikamentöse Behandlung
In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung, beispielsweise mit Antidepressiva oder beruhigenden Arzneimitteln, in Betracht gezogen werden. Solche Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern und Betroffenen den Umgang mit Panikattacken zu erleichtern. Die Verordnung erfolgt jedoch nur bei entsprechender Indikationsstellung durch einen Arzt für Psychiatrie. Sowohl die Einnahme als auch das Absetzen sollten stets in enger Absprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen.
Agoraphobie und Panikstörung
Die Agoraphobie und die Panikstörung sind häufig miteinander verbundene Erkrankungen. Personen, die unter Panikattacken leiden, entwickeln oft auch eine Agoraphobie. Dieser Begriff beschreibt die Angst vor bestimmten Orten oder Situationen.
Phobien resultieren oft aus einer „Angst vor der Angst“ und verschwinden nur selten ohne professionelle Hilfe. Das kann dazu führen, dass Betroffene alltägliche Aktivitäten wie Einkaufen oder Reisen aus Angst, erneut in eine Panikattacke zu geraten, meiden.
Panikstörung als häufige Diagnose
Eine Panikstörung ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Panikstörungen zeichnen sich durch wiederkehrende Panikattacken aus und können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen.
Wann braucht man professionelle Hilfe?
Wenn Panikattacken häufiger auftreten, kann dies zu einer sogenannten „Angst vor der Angst“ führen. Das wiederum führt oft dazu, dass Betroffene sich immer mehr isolieren und alltägliche Aktivitäten meiden. In solchen Fällen ist es wichtig, professionelle Hilfe zu suchen, um die Ursachen der Panikattacken zu klären und geeignete Behandlungsmethoden zu finden.
Wer also regelmäßig Panikattacken erlebt, sollte sich nicht scheuen, eine ärztliche Fachkraft aufzusuchen. Eine gründliche Untersuchung und eine diagnostische Auswertung helfen, festzustellen, ob es sich um eine Panikstörung oder eine andere psychische Erkrankung handelt.
Fazit
Ein achtsamer Umgang mit sich selbst, stabile Routinen und gezielte Entspannungstechniken können helfen, in herausfordernden Momenten ruhiger und klarer zu bleiben. Auch der Austausch mit einer psychologischen Berater:in kann neue Impulse für mehr Selbstreflexion und mentale Stärke geben – unabhängig davon, ob es um Alltagsthemen, persönliche Entwicklung oder das eigene Wohlbefinden geht. Wer aktiv an seinem Lebensstil arbeitet und sich dabei begleiten lässt, schafft oft eine wertvolle Grundlage für mehr innere Balance.
Wie äußert sich Panik?
Panik äußert sich in der Regel durch intensive Angstgefühle und körperliche Symptome wie einem schnellen Herzschlag, Zittern, Schwitzen und Atemnot. Betroffene haben oft das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren oder in Gefahr zu sein.
Was tun gegen Panik?
Gegen Panik hilft es, sich auf langsames Atmen zu konzentrieren und den Körper zu beruhigen. Ablenkung durch das Fokussieren auf etwas anderes oder das Sprechen mit einer vertrauten Person kann ebenfalls hilfreich sein.
Was ist der Unterschied zwischen Angst und Panik?
Angst ist eine natürliche Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung. Währenddessen ist Panik eine plötzliche, intensive und oft unkontrollierbare Form der Angst, die ohne äußeren Auslöser auftreten kann und häufig körperliche Symptome mit sich bringt.
Woher kommt die Panik?
Panik kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören Stress, traumatische Erfahrungen, eine genetische Prädisposition oder bestimmte Denkmuster. Häufig ist sie eine übersteigerte Reaktion auf eine als bedrohlich empfundene Situation.
Was fehlt dem Körper bei Panikattacken?
Bei einer Panikattacke findet eine Überreaktion des Körpers auf Stress statt, wobei das sympathische Nervensystem aktiv wird. Es kann zu einem Ungleichgewicht in der Regulation von Hormonen und Neurotransmittern kommen, was die körperlichen Symptome verstärkt.
Was wirkt sofort angstlösend?
Sofort angstlösend wirken beruhigende Atemübungen wie die 4-7-8-Technik, bei der du 4 Sekunden einatmest, 7 Sekunden die Luft hältst und 8 Sekunden ausatmest. Diese Übungen helfen, den Körper zu entspannen und die Panik zu verringern.
Was beruhigt bei Panik?
Entspannungsübungen wie tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen können helfen, sich während einer Panikattacke zu beruhigen. Auch das Verlassen der angstauslösenden Situation kann unterstützend wirken.
Was tun bei Panikattacken im Flugzeug?
Bei Panikattacken im Flugzeug hilft es, sich auf die Atmung zu konzentrieren und langsam tief ein- und auszuatmen. Es kann auch unterstützend sein, wenn du dich mit einem Flugbegleiter oder Mitreisenden unterhältst. So schaffst du eine Ablenkung.
Sind Panikattacken gefährlich für das Herz?
Panikattacken sind in der Regel nicht direkt gefährlich für das Herz, da die Symptome vorübergehend sind. Die körperlichen Reaktionen wie ein erhöhter Puls sind eine normale Stressreaktion des Körpers.
Welcher Vitaminmangel löst Panikattacken aus?
Ein Mangel an bestimmten Vitaminen wie Vitamin B12 und D kann das Nervensystem belasten und möglicherweise die Angstzuständen oder Panikattacken begünstigen. Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, solchen Mängeln vorzubeugen.
- Vorheriger Artikel
- Nächster Artikel