Panikattacke: Was tun und wie du mit Angst und Stress umgehst

Fachlich geprüft von Dora Matis, Dr. med.
Aktualisiert 6. Oktober 2025 von BetterHelp Redaktionsteam
Der folgende Artikel könnte Themen behandeln, die mit traumatischen Erfahrungen in Zusammenhang stehen und für den Leser auslösend sein könnten, einschließlich Suizid, Drogenmissbrauch oder Missbrauch.
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Panikattacken können plötzlich auftreten und den Alltag stark belasten. Sie treten oft im Zusammenhang mit intensiven Ängsten auf und können ein Hinweis darauf sein, dass eine tieferliegende Belastung dahinter steckt, die deinen Alltag stark beeinflusst. Aber es gibt Wege, damit umzugehen. Von sofortigen Hilfsmaßnahmen über langfristige Strategien bis hin zur Bewältigung von Panikstörungen im Alltag – entdecke in diesem Artikel, wie du die Kontrolle über deine Ängste gewinnst und deine Lebensqualität nachhaltig verbesserst. 

Getty/Oleg Breslavtsev
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Soforthilfe bei einer Panikattacke

Es gibt wirkungsvolle und leicht anwendbare Techniken, die dir in genau solchen Momenten Unterstützung bieten können. Entdecke einfache Methoden, um deinen Körper zu beruhigen und wieder Kontrolle über deine Gefühle zu gewinnen. Dazu gehören:

Atemtechniken für den Notfall

Wenn du das Gefühl hast, dass eine Panikattacke aufkommt, hilft es, sich auf deine Atmung zu konzentrieren. Eine bewährte Methode ist die sogenannte 4-7-8-Atmung: Atme für vier Sekunden durch die Nase ein und halte den Atem für sieben Sekunden an. 

Atme dann acht Sekunden lang durch den Mund aus. Diese langsame Atmung kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die körperlichen Anzeichen zu lindern.

Fokus auf den Moment

Versuche, dich auf deine Umgebung zu konzentrieren. Sieh dich um und benenne Dinge in deinem Umfeld, um dich aus der Angstspirale zu holen. Dies kann helfen, den Fokus von der Angst auf die Realität zu lenken und den Kreislauf der Panik zu unterbrechen.

Langfristige Strategien gegen Panikattacken

Suchst du nach Wegen, um nicht nur Panikattacken zu minimieren, sondern auch mit Angst und Stress besser umzugehen? 

Langfristige Strategien können dir helfen, innere Stärke aufzubauen und belastenden Situationen gelassener zu begegnen. Entdecke, wie du mit einfachen Maßnahmen mehr Ruhe und Sicherheit in deinen Alltag bringen kannst.

Stressbewältigung im Alltag

Stress ist einer der Hauptauslöser für Panikattacken. Um Panikattacken langfristig zu verhindern, ist es wichtig, Stress aktiv zu managen. Hierbei können Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder die progressive Muskelentspannung hilfreich sein. 

Auch regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, Stress abzubauen und dein Wohlbefinden zu steigern.

Gesunde Lebensgewohnheiten als Prävention

Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Drogen oder Alkohol können ebenfalls dazu beitragen, Panikattacken zu reduzieren. Achte darauf, regelmäßig Pausen einzulegen. Nimm dir Zeit für dich selbst, um wieder Energie zu tanken.

Professionelle Unterstützung als wichtiger Baustein

Neben Selbsthilfemaßnahmen kann auch Unterstützung durch Expert:innen für mentale Gesundheit ein wichtiger Bestandteil bei der langfristigen Bewältigung von Panikattacken sein. Sie kann dabei helfen, negative Denkmuster zu erkennen, zu verändern und neue Strategien für den Alltag zu erlernen.

Heutzutage ist auch eine Online-Beratung möglich, welche für viele zusätzliche Vorteile bietet: Du hast die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus mit erfahrenen Berater:innen zusammenzuarbeiten und Sitzungen flexibel in den Alltag zu integrieren. 

Das kann besonders für Menschen mit belastenden Ängsten erleichternd sein.

Was ist eine Panikattacke?

Panikattacken stellen einen plötzlichen und intensiven Angstanfall dar, der sowohl körperliche als auch mentale Anzeichen zeigt. . Diese Attacken können jederzeit und ohne Vorwarnung auftreten, wodurch sie besonders erschreckend wirken. 

Betroffene erleben typischerweise Herzrasen, Atemnot, Schwindel und starke Angstgefühle. Obwohl Panikattacken in der Regel nur wenige Minuten dauern, können sie sich wie eine extreme Bedrohung anfühlen. 

Getty/Tanja Ristic

Ursachen einer Panikattacke

Die Ursachen von Panikattacken sind noch nicht vollständig verstanden. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen können. Oft ist das genaue Auffinden der Ursache nicht möglich. 

Psychiater Frank Godemann merkt zu dieser Problematik an: „Wenn zum Beispiel zwei Geschwister in der gleichen Familie aufwachsen und beide unter einer Angststörung leiden, kann man nicht unterscheiden, ob die Ursache genetisch bedingt ist oder durch den Umgang, also etwa familiäre Strukturen oder Kommunikation mit den Eltern, entstanden ist.

Angst und Stress als Auslöser

Stress ist ein häufiger Auslöser für Panikattacken. Auch eine emotionale oder körperliche Erschöpfung spielen eine Rolle. 

Manchmal tritt eine Panikattacke jedoch scheinbar ohne Grund auf, was die Angst und Verwirrung für Betroffene verstärken kann. Stressbedingtes Verhalten wie das Vermeiden von stressigen Situationen oder das Überreagieren auf alltägliche Herausforderungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Panikattacke.

Genetische Veranlagung

Es gibt Hinweise darauf, dass manche Menschen aufgrund bestimmter Gene eine gewisse Sensibilität für intensive Angstreaktionen haben. können. Wenn in deiner Familie bereits jemand öfter Panikattacken hat, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass du auch betroffen bist. 

Traumatische Erfahrungen

Menschen, die traumatische Ereignisse wie zum Beispiel einen Unfall oder Missbrauch erlebt haben, können häufiger von Panikattacken betroffen sein. Diese Situationen beeinflussen das Nervensystem langfristig und begünstigen das Entstehen von Angst. 

In jedem Fall, in dem Trauma eine Rolle spielt, sind individualisierte Behandlungspläne für ein effektives Management unerlässlich.

Ungesunde Lebensweise und Drogenkonsum

Der regelmäßige Konsum von Alkohol, Drogen oder Nikotin kann ebenfalls das Risiko für Panikattacken erhöhen. Eine passive Lebensweise mit wenig Bewegung und einer unausgewogenen Ernährung trägt zu einem höheren Risiko bei.

Anzeichen einer Panikattacke

Hast du dich jemals gefragt, warum dein Körper plötzlich auf Alarm schaltet, obwohl keine Gefahr in Sicht ist? Panikattacken können äußerst beängstigend sein und gehen bei vielen Menschen mit intensiven körperlichen und emotionalen Reaktionen einher. 

Es lohnt sich deshalb, die vielen Facetten dieser Anzeichen zu kennen, um sie besser zu verstehen und gezielt anzugehen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Herzrasen und schneller Puls
  • Atemnot oder das Gefühl, keine Luft zu bekommen
  • Schwitzen und Zittern
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Ein starkes Gefühl der Angst oder ein „Herzinfarktgefühl“
  • Übelkeit oder Magenbeschwerden
Die Symptome einer Panikattacke können sich sehr intensiv anfühlen. Das führt dazu, dass Betroffene glauben, sie befänden sich in einer lebensbedrohlichen Situation. Wichtig zu wissen ist, dass eine Panikattacke in der Regel keine körperliche Bedrohung darstellt.

Mit dem richtigen Umgang geht sie relativ schnell vorüber.

Panik verstehen und Unterstützung finden

Fühlst du dich von regelmäßigen Panikattacken überwältigt und weißt nicht weiter? Professionelle Hilfe kann dir neue Perspektiven und gezielte Strategien bieten, um deinen Alltag wieder souverän zu meistern. Gemeinsam mit erfahrenen psychologischen Berater:innen kannst du herausfinden, was hinter diesen Reaktionen steckt und vor allem, wie du damit umgehen kannst.

Solche Gespräche bieten dir Raum, deine Erfahrungen zu verstehen, neue Strategien zu entwickeln und langfristig mehr Sicherheit im Alltag zu gewinnen. 

Erfahre, warum es sich lohnt, Unterstützung zu suchen, und wie sie dir helfen kann, langfristig mehr Lebensqualität zu gewinnen. 

Wie du herausfindest, ob es sich um eine Panikattacke handelt

Eine Panikattacke kann dich oft aus dem Nichts treffen. Dein Herz rast, dir wird schwindelig, vielleicht fühlt es sich so an, als schnürt es dir die Kehle zu. Du weißt nicht, wohin mit dir und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, ist plötzlich übermächtig.

Treten die Angstanfälle wiederholt auf und entwickelst du im Alltag zunehmend die Sorge vor der nächsten Attacke, kann es in solchen Phasen gut tun, mit psychologischen Berater:innen an individuellen Wegen zu arbeiten, um besser mit diesen Erfahrungen umzugehen.

Dabei geht es zunächst darum, deine Erlebnisse und körperlichen Anzeichen gemeinsam zu besprechen und auch medizinische Ursachen auszuschließen, die ähnliche Reaktionen auslösen könnten.

Möglichkeiten für mentale Unterstützung 

Es gibt verschiedene Wege, wie du dir bei Panikattacken Unterstützung holen kannst. Du kannst dich an klassische Angebote vor Ort wenden oder ganz flexibel von zuhause aus auf digitale Angebote wie BetterHelp zurückgreifen.

Psychologische Begleitung in digitaler Form hat sich in vielen Fällen als wirksam erwiesen. Studien zeigen, dass gezielte Online-Programme dabei helfen können, Angstsymptome zu reduzieren und das emotionale Gleichgewicht zu stärken.

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Vorbeugung und Vermeidung von Panikattacken

Es ist vielleicht nicht möglich, Panikattacken vollständig zu verhindern. Es gibt aber viele Ansätze, um ihr Auftreten zu verringern und das persönliche Wohlbefinden zu stärken. Mit kleinen, aber wirksamen Veränderungen im Alltag können Betroffene ihr Risiko reduzieren und ihre innere Balance fördern. 

Hier sind sieben hilfreiche Tipps:

  1. Regelmäßige Bewegung: Sport oder Spaziergänge helfen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu stabilisieren.
  2. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen und unterstützt die Stressbewältigung.
  3. Ausreichend Schlaf: Schlaf ist essenziell, um Körper und Geist zu regenerieren. Achte auf eine gute Schlafhygiene.
  4. Frühzeitige Erkennung von Stressfaktoren: Lerne, belastende Situationen oder Auslöser zu identifizieren, um frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
  5. Strategien zur Stressbewältigung: Praktische Techniken wie das Zeitmanagement oder das Setzen von Prioritäten können eine Überforderung vermeiden.
  6. Achtsamkeit: Achtsamkeitsübungen helfen, den Moment zu genießen und Sorgen besser loszulassen.
  7. Meditation: Eine regelmäßige Meditation beruhigt den Geist und stärkt deine Resilienz gegen Stress. Auf diese Weise bringt dich so schnell nichts mehr aus der Ruhe.

Mit diesen Maßnahmen kannst du aktiv dazu beitragen, dein emotionales Gleichgewicht zu fördern und Panikattacken vorzubeugen.

Fazit

Panikattacken sind zwar sehr belastend, aber mit den richtigen Strategien und professioneller Hilfe behandelbar. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit Angst und Stress umzugehen. Dazu gehören Atemübungen, Stressbewältigungstechniken oder Behandlungen wie  Online-Beratung.Wenn du regelmäßig Panikattacken erlebst, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. So kannst du du die Kontrolle über dein Leben zurückgewinnen.

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