Angst vor dem Autofahren? So bekämpfst du deine Angst vor der Autobahn

Fachlich geprüft von Johannes von Borstel, Dr. med. und Dora Matis, Dr. med.
Aktualisiert 13. Dezember 2025 von BetterHelp Redaktionsteam

Key Takeaways: 

  1. Die Angst vor dem Autofahren ist verbreiteter als man denkt und man ist damit auf keinen Fall alleine.
  2. Professionelle Unterstützung kann dabei helfen, die Angst zu überwinden. 
  3. Wenn man die Angst vor dem Autofahren überwindet, kann man dadurch das eigene Selbstvertrauen enorm steigern.

Wenn der Gedanke an eine Fahrt auf der Autobahn dir Schweißperlen auf die Stirn treibt und dein Herz rasen lässt, bist du nicht allein. Viele Menschen – in Deutschland bis zu sechs Millionen Betroffene – kennen dieses Phänomen und sind nervös oder haben sogar Angst bei der Vorstellung, sich in den schnell fließenden Verkehr einzufädeln oder mehrspurige Straßen zu befahren. Die gute Nachricht? Die Angst vor der Autobahn ist nicht komplett außergewöhnlich, und du kannst sie überwinden. Auch du kannst noch ein selbstbewusster Autofahrer oder eine selbstbewusste Autofahrerin werden und deine Autofahrangst überwinden. Lass uns diese Reise gemeinsam antreten, Schritt für Schritt oder auch Gang für Gang, denn mit den Infos in diesem Artikel wirst du deine Angst hoffentlich überwinden können.

Ein älterer Mann sitzt an einem Tisch und starrt gedankenverloren auf den Kaffee, den er in der Hand hält.
Getty/Thanasis Zovoilis
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Amaxophobie: Was ist das?

Amaxophobie, auch bekannt als Angst vor dem Autofahren oder dem Fahren in einem Fahrzeug, ist eine intensive und oft irrationale Angst, die das tägliche Leben einer Person erheblich beeinträchtigen kann. Diese Phobie kann verschiedene Ursachen haben, z. B. traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit, wie die Beteiligung an einem Autounfall oder das Miterleben eines solchen, oder Ängste vor den potenziellen Gefahren des Autofahrens. Bei einigen wird die Angst durch den Kontrollverlust beim Fahren als beifahrende Person ausgelöst, während sie sich bei anderen als Angst vor dem Befahren komplexer Straßen, starkem Verkehr oder hohen Geschwindigkeiten äußert.

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Symptome von Amaxophobie

Die Symptome der Amaxophobie können von leichter Nervosität bis hin zu intensiven körperlichen Reaktionen wie Schweißausbrüchen, Herzrasen, Übelkeit oder sogar Panikattacken reichen – besonders in Situationen, die mit dem Autofahren, einem Unfall oder dem Aufenthalt in einem Fahrzeug zu tun haben. Dieses Phänomen kann dazu führen, dass Betroffene das Autofahren ganz vermeiden oder ihre Reisemöglichkeiten einschränken, wodurch ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität beeinträchtigt werden. Die Entstehung dieser Angst kann vielfältige Ursachen haben und hängt oft auch mit persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen oder Erzählungen aus dem Umfeld zusammen. Gespräche mit vertrauten Personen oder eine professionelle Online-Beratung können helfen, die Situation zu verstehen, ohne dass sie bewertet oder „behandelt“ wird. Psychologische Hintergründe und mögliche Auslöser werden dabei behutsam reflektiert, sodass Betroffene Strategien entwickeln können, um wieder sicherer im Alltag zu agieren.

Typische Symptome und Stressreaktionen

Die Symptome einer Fahrphobie, wie Amaxophobie, können sehr unterschiedlich sein. Häufig treten körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindel, Übelkeit oder ein Gefühl von Beklemmung auf. Diese körperlichen Anzeichen zeigen, dass der Körper auf Stress reagiert und versuchen, dich vor einer wahrgenommenen Gefahr zu schützen.

Auch psychische Belastungen gehören dazu: Betroffene fühlen sich oft gehemmt oder eingeschränkt, vermeiden bestimmte Straßen oder Situationen und erleben dadurch spürbare Beeinträchtigungen im Alltag und in der Mobilität. Selbst kleine Auslöser wie das Einordnen auf der Autobahn oder das Vorbeifahren an stark befahrenen Kreuzungen können intensive Angstreaktionen hervorrufen.

Das Bewusstsein über diese Fahrphobie-typischen Reaktionen kann helfen, sie besser einzuordnen und Schritt für Schritt Strategien zu entwickeln, um trotz der Angst handlungsfähig zu bleiben.

Alltag und konkrete Fahrsituationen

Im Alltag können bestimmte Fahrsituationen die Angst vor dem Autofahren verstärken. Für viele Fahrer sind zum Beispiel das Fahren durch Tunnel, bei Dunkelheit oder durch Baustellen besonders herausfordernd. Auch stark frequentierter Straßenverkehr, unbekannte Strecken oder längere Reisen können Stress und Beklemmung auslösen.

In Deutschland gibt es zahlreiche Autobahnen und Landstraßen, die unterschiedliche Anforderungen an die Fahrenden stellen. Sich bewusst auf diese Situationen vorzubereiten – etwa durch vorherige Planung der Route, Begleitung durch vertraute Personen oder kurze Übungsfahrten – kann helfen, den Alltag sicherer zu gestalten. Kleine Schritte, wie die Fahrt zu bekannten Zielen oder das Einüben von Routinen auf bestimmten Strecken, tragen dazu bei, die Kontrolle zurückzugewinnen und das Vertrauen in die eigene Fahrpraxis zu stärken.

Wie überwindest du Amaxophobie?

Die Überwindung der Amaxophobie gelingt oft durch eine Kombination aus schrittweisem Herantasten an Fahrsituationen, mentaler Vorbereitung, Entspannungsverfahren sowie unterstützenden Gesprächen - zu Beispiel im Form individueller psychologischer Beratung, Gruppenangeboten oder speziellen Fahrtrainings. 

Professionelle Unterstützung kann helfen, Denkmuster zu erkennen, einzuordnen und durch gezielte Methoden wie eine Psychoedukation und praktische Übungen Schritt für Schritt zu verändern. 

Durch den kognitiv-verhaltensorientierten Ansatz lassen sich festgefahrene Denkmuster und automatische Reaktionen allmählich verändern. So kann man wieder Vertrauen und Kontrolle über ihre Fahrpraxis gewinnen. Online-Ressourcen ermöglichen heute einen einfachen Zugang zu Unterstützungsangeboten - etwa in Form von internetbasierten Programmen, die auf kognitiv-verhaltensorientierten Methoden beruhen.

Laut Studien kann psychologische Online-Beratung bei Angstthemen ähnlich wirksam sein wie klassische Gespräche vor Ort. Mit Zeit, Geduld und der richtigen Unterstützung ist es möglich, die Amaxophobie zu bewältigen und zu überwinden, sodass die Betroffenen mit größerer Leichtigkeit und Freiheit auf den Straßen unterwegs sein können.

Ein Mann sitzt auf einem Stuhl und wirkt konzentriert, während er der Person gegenüber zuhört.
Getty/SDI Productions

Schritt für Schritt gegen die Angst vorgehen

Wenn du dich jetzt fragst, was du ganz genau machen kannst, haben wir hier eine Liste für dich.

Verstehe die Ursache deiner Angst

Angst ist oft auf Unbekanntes oder frühere Erfahrungen zurückzuführen. Nimm dir einen Moment Zeit zum Nachdenken: Was fühlt sich für dich beim Fahren auf der Autobahn überwältigend an? Ist es die Geschwindigkeit, das Verkehrsaufkommen oder der Druck, in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen zu müssen? Vielleicht ist es auch eine Kombination aus allem. Was auch immer die Ursache sein mag, sei dir bewusst, dass sie berechtigt ist, und dass das Anerkennen der Ursache der erste Schritt ist, um sie zu überwinden.

Kleine Schritte: Kleine Fortschritte sind immer noch Fortschritte

Die Überwindung der Angst geschieht nicht über Nacht, und das ist in Ordnung. Fang klein an und baue dein Selbstvertrauen allmählich auf. Fahre auf ruhigen Straßen oder leeren Parkplätzen, um dich hinter dem Steuer wohler zu fühlen. Sobald du dich bereit fühlst, wage dich zu verkehrsarmen Zeiten auf eine Autobahn. Bleibe auf der rechten Spur, fahre in einem Tempo, das sich für dich angenehm anfühlt, und erinnere dich daran, dass jede Fahrt ein Fortschritt ist, egal wie kurz oder einfach sie ist.

Stärke dein Selbstvertrauen durch Vorbereitung

Vorbereitung kann einen großen Unterschied machen. Wenn du weißt, was dich erwartet, hast du das Gefühl, Kontrolle zu haben. Hier sind ein paar Tipps:

  • Plane deine Route: Verwende ein GPS-Gerät oder erstelle im Voraus eine Karte, damit du nicht von unerwarteten Abzweigungen oder Ausfahrten überrascht wirst.
  • Übe Beruhigungstechniken: Tiefes Atmen, Visualisierung oder Übungen zur Erdung können dir helfen, die Angst vor der Fahrt zu lindern.
  • Sorge für die richtige Stimmung: Stelle eine Wiedergabeliste mit beruhigender Musik oder Podcasts zusammen, damit du dich während der Fahrt entspannen und konzentrieren kannst.
  • Besuche einen Fahrkurs: In Kursen zum defensiven Fahren kannst du wertvolle Fähigkeiten erlernen und dein Selbstvertrauen stärken.

Denke die Autobahn neu: Sie ist nicht so beängstigend, wie sie scheint

Autobahnen mögen einschüchternd wirken, aber sie haben viele sicherheitsrelevante Merkmale:

  • Konstante Geschwindigkeiten verringern das Risiko von plötzlichen Stopps und Auffahrunfällen.
  • Da es keine Kreuzungen gibt, gibt es im Vergleich zum Stadtverkehr weniger potenzielle Konfliktpunkte.
  • Breite Fahrspuren bieten dir mehr Platz zum Navigieren.

Bleibe zunächst auf der rechten Fahrspur, wo der Verkehr in der Regel langsamer fließt. Konzentriere dich auf deine Fahrspur und nicht auf die gesamte Straße, und mache bei Bedarf Pausen an Rastplätzen. Es ist in Ordnung, das Tempo selbst zu bestimmen.

Stütze dich auf deine Liebsten

Du musst diese Angst nicht allein bewältigen. Sprich mit Freund:innen oder der Familie über deine Angst. Vielleicht haben sie hilfreiche Ratschläge oder sind bereit, mit dir zu fahren, bis du dich wohler fühlst. Du kannst auch Online-Foren oder Selbsthilfegruppen beitreten, in denen sich andere über ihre Erfahrungen und Fortschritte austauschen. Manchmal hilft es schon zu wissen, dass man nicht allein ist.

Eine Frau lächelt, während sie bei der Arbeit auf ihr Handy schaut.
Getty/PeopleImages
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Habe Verständnis für dich selbst

Erinnere dich daran, während dieses Prozesses freundlich zu dir selbst zu sein. Die Überwindung der Angst ist kein gerader Weg, und Rückschläge sind normal. Feiere deine Erfolge, auch wenn sie noch so klein erscheinen. Erinnere dich an schwierigeren Tagen daran: „Ich bin fähig. Ich habe alles unter Kontrolle. Ich kann das schaffen.“

Fazit

Für Autofahrer mit Autofahrangst gilt: Stabilität, Zielsetzung und konsequentes Üben im Straßenverkehr stärken das Vertrauen in die eigene Fahrpraxis. Wer die Angst wahrnimmt, versteht und Unterstützung sucht – sei es durch professionelle Behandlung, Fahrtraining oder den Austausch mit anderen – kann seine Sicherheit und Gesundheit am Steuer langfristig erhöhen. Wenn du ganz allgemein an deiner mentalen Stärke arbeiten möchtest, gibt es flexible Online-Angebote von BetterHelp.  Jeder kleine Schritt, jede bewältigte Strecke trägt dazu bei, die Kontrolle zurückzugewinnen und wieder entspannt unterwegs zu sein.
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Die Informationen auf dieser Seite ersetzen keine Diagnose, Behandlung oder professionelle Beratung.Bitte triff keine Entscheidungen – oder unterlasse sie – ohne Rücksprache mit einer qualifizierten psychologischen Fachkraft.Weitere Informationen findest du in unseren Nutzungsbedingungen.
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