Der Panikattacke-Test: Panik und Angst besser verstehen und verarbeiten

Fachlich geprüft von Dora Matis, Dr. med.
Aktualisiert 15. Dezember 2025 von BetterHelp Redaktionsteam

Key Takeaways:

  • Panikattacken sind intensive Angstwellen, die sich durch massive körperliche Symptome (Herzrasen, Atemnot) und lähmende Gedanken (Kontrollverlust, Todesangst) äußern. 
  • Die Angst vor Angst kann einen Teufelskreis auslösen, bei dem Betroffene immer mehr Alltagssituationen aus Furcht vor einer Attacke meiden.
  • Eine klare Diagnose durch Fachpersonal ist entscheidend, um Panikstörungen von anderen Erkrankungen wie Depressionen oder Agoraphobie abzugrenzen.
  • Panikattacken sind sehr gut behandelbar. Mit professioneller Unterstützung können Betroffene wirksame Strategien erlernen, um die Angst zu durchbrechen und ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.

Starke Angstsymptome können plötzlich und sehr intensiv auftreten – manchmal ohne klar erkennbare Auslöser. Viele Menschen erleben dabei körperliche und emotionale Reaktionen, die beängstigend wirken. Es kann helfen, die eigenen Empfindungen besser zu verstehen, um einen guten Umgang damit zu finden. Angststörungen und Panikanfälle beeinträchtigen Betroffene oft enorm im Alltag. 

Unser Selbstcheck unterstützt dich dabei, deine Erfahrungen ganz ohne Bewertung einzuordnen. Er kann dir erste Hinweise geben, ob es sinnvoll ist, dich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ein älterer Mann sitzt am Fenster und blickt nachdenklich nach draußen.
Getty/PIKSEL
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Panikattacke-Test: Könnten es Panikattacken sein?

  • Spürst du plötzlich und ohne erkennbaren Grund intensives Herzrasen oder Atemnot?
  • Hast du das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben?
  • Erlebst du diese Symptome immer wieder ohne körperliche Ursache?
  • Macht dir die „Angst vor der Angst“ das Leben schwer?
  • Meidest du Situationen oder Orte aus Angst, eine Panikattacke zu erleiden?
  • Hast du in den letzten 6 Monaten mindestens zwei dieser Symptome erlebt?

Dieser Selbsttest wurde entwickelt, um Symptome von Panikattacken zu erkennen.

Fragebogen: Auswertung

Wenn du mindestens vier der oben stehenden Fragen mit “Ja” beantwortet hast und die Anzeichen länger als einen Monat anhalten, kann es sein, dass du unter Panikattacken leidest. Dieser Test dient jedoch nur zur ersten Einschätzung und ersetzt keine professionelle Diagnose. 

Solche Tests können helfen, wiederkehrende Symptome zu erkennen, die den Anlass geben, sich intensiver mit dem eigenen Wohlbefinden auseinanderzusetzen. Die zentrale Frage für viele Betroffene ist oft, ob eine akute Lage nur vorübergehenden Stress darstellt oder einen kritischen Zustand, der in regelrechten Attacken münden kann. Konkrete Aussagen über den Schweregrad zu treffen, trifft daher den Kern einer wirksamen Selbstfürsorge.

Was tun, wenn die Angst plötzlich da ist – und bleibt?

Panikattacken sind laut Dr. Gerhardt „Phasen einer intensiven körperlichen Stressreaktion, die innerhalb weniger Minuten ihr Maximum erreichen. Danach klingen sie im Normalfall selbstständig wieder ab“. Sie können den Betroffenen das Gefühl geben, die Kontrolle zu verlieren, ohnmächtig zu werden oder zu sterben.

Manche Menschen erleben Angstsymptome nicht nur einmal, sondern immer wieder. Dabei sind die Gefühle oft so intensiv, dass sie den Alltag stark belasten. Allein die Sorge vor dem nächsten Angstanfall kann dazu führen, bestimmte Situationen aus Angst, es könnte „wieder passieren“, zu meiden.

Weil Symptome wie Herzklopfen oder Enge in der Brust auch bei anderen Beschwerden auftreten können, ist es wichtig, Klarheit zu bekommen. Ein Gespräch mit einfühlsamen Online-Berater:innen kann dir helfen, deine Empfindungen besser einzuordnen – ganz ohne sich selbst verrückt zu machen.

Symptome und Anzeichen einer Panikattacke

Panikattacken können sich sowohl durch körperliche als auch durch psychische Symptome äußern. Die Intensität von starken Angstsymptomen kann so überwältigend sein, dass sie sich wie ein medizinischer Notfall anfühlen – mit Herzklopfen, Schwindel oder einem Engegefühl in der Brust. Kein Wunder also, dass viele diese Erlebnisse zunächst nicht richtig einordnen können.

Hier findest du einen Überblick über typische Anzeichen solcher Reaktionen und erfährst, warum sie oft mit anderen Beschwerden verwechselt werden.

Wie sich starke Angst körperlich zeigt

Viele Menschen spüren bei intensiver innerer Anspannung deutliche körperliche Reaktionen. Diese können beunruhigend wirken, sind aber in der Regel ungefährlich – auch wenn sie sich ganz anders anfühlen. Häufig berichtet werden:

  • Herzklopfen oder Herzrasen: Ein stark pochendes Herz oder ein unregelmäßiger Rhythmus verunsichert viele Betroffene.
  • Schwindel und Benommenheit: In Momenten starker Anspannung fühlt sich der Kopf manchmal „leer“ oder wackelig an. Dieses Gefühl kann durch eine flache Atmung verstärkt werden.
  • Engegefühl in der Brust, Erstickungsgefühle oder Atemnot: Das Gefühl, „nicht genug Luft zu bekommen“, entsteht häufig durch eine stressbedingte Muskelanspannung oder unbewusstes Luftanhalten.
  • Zittern, Schwitzen oder Übelkeit: Der Körper reagiert auf innere Aufregung oft mit sichtbaren Stressanzeichen. Auch ein flaues Gefühl im Magen ist nicht ungewöhnlich.
  • Ein akuter Anfall löst einen Flucht-Reflex aus, obwohl keine reale Gefahr oder Sorgen besteht. Auch das Gefühl von Kontrollverlust zeichnet diese Zustände aus.

Wenn Gedanken aus dem Ruder laufen

Neben dem Körper kann auch die Gedankenwelt aus dem Gleichgewicht geraten. Menschen berichten dann zum Beispiel von diesen Gefühlen:

  • Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren: Manche erleben, dass sie sich selbst „nicht mehr im Griff“ haben oder ihren Gedanken nicht mehr trauen können. Das verunsichert, aber meistens ist das Gefühl nur vorübergehend da.
  • Sorge, etwas Schlimmes könnte passieren: Eine diffuse Angst, es könnte gesundheitlich ernst werden, kommt häufig vor, auch wenn medizinisch meist kein Anlass zur Sorge besteht.
  • Ein Gefühl von Unwirklichkeit: Einige Menschen erleben in solchen Momenten Gefühle wie „neben sich stehend“ oder berichten, dass sich alles wie im Traum anfühlt.
Eine Frau sitzt an ihrem Schreibtisch und starrt gedankenverloren ins Leere, während sie arbeitet.
Getty/praetorianphoto

Warum Panikattacken mit anderen Erkrankungen verwechselt werden

Die oben genannten Symptome treten plötzlich und ohne eindeutige Vorzeichen auf. Ihr körperlicher Ausdruck ist so intensiv, dass viele Menschen zunächst an etwas Körperliches wie etwa Probleme mit dem Herzen oder Kreislauf denken. Das ist verständlich, denn Stress kann sich auf ganz unterschiedliche Arten zeigen.

Dies führt aber nicht selten dazu, dass sie das Gefühl von Angst mit anderen Zuständen verwechseln. Deshalb ist es wichtig, bei Zweifeln eine ärztliche Fachkraft zu kontaktieren.

Ein besseres Verständnis dieser Symptome und die Abgrenzung von körperlichen Erkrankungen sind entscheidend, um die richtige Hilfe zu finden. Wenn du diese Anzeichen erlebst, könnte es sein, Panikattacken könnten eine Ursache sein. 

Professionelle Unterstützung durch Therapeut:innen oder Ärzt:innen helfen, besser mit den Symptomen umzugehen.

Wichtig zu wissen: BetterHelp bietet keine medizinische Beratung oder Diagnostik an. Die Plattform unterstützt dich mit einer psychologischen Begleitung durch einfühlsame Berater:innen, wenn du dich emotional belastet fühlst oder dich nach Orientierung sehnst.

Abgrenzung zu anderen psychischen Erkrankungen

Panikattacken erscheinen oft im Zusammenhang mit anderen Beschwerden oder als Teil eines größeren Symptomkomplexes. Der Verlauf ist entscheidend für die Abgrenzung. Bei einer Agoraphobie fürchtet man beispielsweise Orte, von denen es schwierig wäre, zu flüchten (z. B. große Menschenmengen). Die Panikattacke ist hier eine Folge dieser Angst. Bei einer Depression steht eine anhaltende Hoffnungslosigkeit im Vordergrund. Eine generalisierte Angststörung hingegen ist ein chronischer Grübelzustand, der nicht durch akute Anfälle gekennzeichnet ist. Solche Schwierigkeiten in der Selbsteinschätzung zeigen, warum eine professionelle Diagnose so wichtig ist.

Was hinter Panikattacken bei Angststörungen stecken kann

Intensive Angstgefühle kommen selten aus dem Nichts. Meist spielen mehrere körperliche, emotionale und biografische Faktoren zusammen. Nicht jede Ursache lässt sich eindeutig benennen, aber bestimmte Auslöser treten immer wieder auf.

Stress als Auslöser für Panik

Stress gehört laut des Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit zu den häufigsten Ursachen von Panikattacken und Panikstörungen. Chronisch erhöhter Stress oder traumatische Ereignisse wie ein Unfall oder der Verlust eines geliebten Menschen erhöhen das Risiko für Panikreaktionen. 

Wenn du ein Trauma erlebst, gibt es Unterstützung. Bitte besuche unsere Seite Jetzt Hilfe holen für weitere sofortige Hilfsangebote.

Der Körper gerät in eine Alarmbereitschaft und auch nach Ende der belastenden Situation kann das Nervensystem überempfindlich reagieren.

Genetische Faktoren

Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung können genetische Faktoren zur Entstehung von Panikstörungen beitragen. In Familien, in denen diese häufiger auftreten, zeigt sich ein erhöhtes Risiko: Wenn ein Elternteil oder ein naher Verwandter betroffen ist, steigt auch bei dir die Wahrscheinlichkeit, ähnliche Symptome zu entwickeln.

Die Gene beeinflussen unter anderem, wie unser Körper auf Stress reagiert oder wie empfindlich unser Nervensystem im Allgemeinen ist.

Die „Angst vor der Angst“

Ein besonderes Merkmal vieler Panikstörungen ist die sogenannte „Angst vor der Angst“. Nach dem Erleben einer Panikattacke entwickeln Betroffene laut der Uniklinik Bonn oft eine starke Angst vor einer erneuten Episode. Diese Angst kann dazu führen, dass bestimmte Orte oder Situationen gemieden werden. 

Dies ist ein Verhalten, das die Panikstörungen in den meisten Fällen langfristig verschlimmert. Die Vermeidung verstärkt das Gefühl der Hilflosigkeit und kann einen Teufelskreis auslösen. 

Angst und Erfahrungen in der Kindheit

Neurologen und Psychiater im Netz geben an, dass Panikreaktionen auch durch frühkindliche Erfahrungen geprägt sein können. Wenn Bezugspersonen in der Kindheit nicht sensibel auf Stresssignale des Kindes reagieren, bleibt das Kind mit seinen Ängsten und Unsicherheiten oft allein. 

Diese mangelnde Unterstützung kann zu einer erhöhten Stressempfindlichkeit führen, die das Risiko für Panikattacken im späteren Lebensalter erhöht.

Ein Mann sitzt auf einem Holzstuhl und lächelt während eines Videogesprächs auf seinem Laptop.
Getty/simon2579
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Auswirkungen auf den Alltag und Lebensqualität

Wenn die Angst vor der nächsten Attacke den Alltag regiert, schwindet die Lebensqualität rapide. Ein freier Blick in den Himmel kann unmöglich erscheinen, wenn man das Hausverlassen aus Angst meidet. Unter diesen Umständen ziehen sich viele Menschen zurück, was Vereinsamung und einen Teufelskreis aus Verlustängsten fördert. Dieser anstrengende Zustand hält oft über eine lange Dauer an und zerrt an den Kräften. Die gute Nachricht jedoch ist: Panikattacken sind behandelbar, und man kann die Kontrolle über sein Leben wieder zurückgewinnen.

Was du tun kannst, wenn du dich regelmäßig überfordert fühlst

Wenn du das Gefühl hast, dass dich starke innere Anspannung im Alltag regelmäßig begleitet, ist es sinnvoll, einmal mit einer außenstehenden Person darüber zu reden. In Gesprächen mit einfühlsamen Berater:innen oder Coaches kannst du gemeinsam herausfinden, welche Strategien zu dir passen könnten. 

Vielen Menschen helfen beispielsweise Methoden wie:

  • Atem- und Entspannungsübungen, um akuten Stress besser zu regulieren
  • Alltagsroutinen, die Sicherheit und Struktur geben
  • Gespräche, in denen du belastende Denkmuster erkennst und neue Wege findest, damit umzugehen

Auch Online-Angebote wie BetterHelp bieten dir eine flexible und ortsunabhängige Möglichkeit, Unterstützung zu finden. Du entscheidest selbst, wann und auf welchem Weg du das Gespräch suchst – per Nachricht, Telefon oder Video. So kannst du in deinem eigenen Tempo reflektieren und an deinen Themen arbeiten – ganz so, wie es zu deinem Alltag passt.

Wichtig: BetterHelp bietet keine medizinische Beratung oder Diagnosen. Die Plattform richtet sich an Menschen, die eine emotionale Unterstützung unabhängig von einer ärztlichen Behandlung suchen.

Fazit

Starke Angstgefühle können sich überwältigend anfühlen und du bist damit nicht allein. Es gibt viele Wege, besser mit diesen Emotionen umzugehen und dir selbst wieder näherzukommen. Du hast Optionen, die dich dabei unterstützen können, mehr Leichtigkeit in deinen Alltag zu bringen. 

Auch ein flexibles und zeitgemäßes Angebot wie das von BetterHelp kann dir dabei helfen, dich verstanden zu fühlen, Informationen zu erhalten und neue Perspektiven ganz in deinem Tempo zu entwickeln.

Denk daran: Der erste Schritt aus einer Angststörung muss nicht perfekt sein – nur ehrlich. Und du musst ihn nicht allein gehen.

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Die Informationen auf dieser Seite ersetzen keine Diagnose, Behandlung oder professionelle Beratung.Bitte triff keine Entscheidungen – oder unterlasse sie – ohne Rücksprache mit einer qualifizierten psychologischen Fachkraft.Weitere Informationen findest du in unseren Nutzungsbedingungen.
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